Himmelfahrtsworkshop in Dömitz
23.06.1996
Die Renaissancefestung Dömitz liegt malerisch am rechten Elbufer im Landkreis Ludwigslust. Schon seit 1237 befand sich an dieser Stelle eine Burg, die 1559-1565 in eine fünfeckige Zitadelle mit Bastionen und Kasematten umgebaut wurde. Die gesamte Festung ist von einem Wassergraben und einem Gegenwall umgeben. Statt Zugbrücke gibt es nunmehr einen Damm. Aus der Erbauungszeit stammt vor allem noch das dreigeschossige Kommandantenhaus mit Turm.
Zu DDR-Zeiten hatte die Festung an der Elbe zwar den Status eines Landeskulturguts, doch lag sie in der Sperrzone und fristete somit ein Schattendasein im Grenzgebiet zur Bundesrepublik. Mit der Wende und vor allem der 1992 fertiggestellten Straßenbrücke über die Elbe wurde Dömitz wieder zu einem beliebten Ausflugsziel.
In den letzten fünf Jahren wurden viele Aufräumarbeiten durchgeführt. Der DDR-Grenzturm in der äußeren Befestigungsanlage verschwand. Der Gegenwall wurde wiederhergestellt und ein Teil der Kasematten für Besucher freigeräumt.
Es gab aber noch genug zu tun, als wir über Himmelfahrt 1996 nach Dömitz anreisten. So konnte eine Gruppe die Verteidigungsbereitschaft der Festung erhöhen, in dem sie eine Kasematte freiräumte und ein schweres Kanonenrohr in Stellung brachte. Ein weiteres Betätigungsfeld war das Uferstück zu Füßen der steilabfallenden Mauern. Zahlreiche Kubikmeter Erdreich mußten dort verschoben werden.
Den Schwerpunkt der Arbeiten bildete jedoch das Freilegen eines verschütteten Mauersockels, der einen Teil des Festungswalls abstützt. Dieser soll nun mit staatlichen Mitteln saniert werden, begleitet vom Konzert unzähliger Rotbauchunken.
Die ungläubigen Blicke der angeheiterten Himmelfahrtsausflügler bestärkten uns in unserem Tun. Ganz treffend stellte ein Besucher auf gut Platt:“Vatertach mol anners!“