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Sommer-Workshop in Bittkau

24. – 27.08.2006

Schon bei der Ankunft in Bittkau wurde jedem Teilnehmer klar: das wird – wie immer – ein ganz besonderer VKF-Workshop! Kurz nachdem die Vorhut von ca. 6 Teilnehmern im Sportlerheim und dem aufgestellten Zelt eingecheckt hatte, fuhr auch schon Künstler Benno mit seinem künstlerisch gestalteten VW-Bus und einer wunderbar nach frisch geräucherter Forelle duftender Tüte vor. Schnell war die Abendplanung gemacht: auf zu Bennos „Roten Villa“! Vor dieser saßen wir dann mit Blick über die Elbwiesen, aßen den am selben morgen gefangenen und dann geräucherten Fisch und tranken dazu Wein und Bier. Als schließlich Benno den Schnaps rausholte, wurden einige der besonders furchtlosen Teilnehmer noch furchtloser und sprangen in die Elbe, um einen aussichtslosen Kampf gegen die sich als extrem stark entpuppende Elbströmung zu führen.

Nach diesem fulminanten Start und einer recht kurzen Nachtruhe ging es am nächsten Morgen ran an die unmittelbar an den Elbwiesen gelegene Dorfkirche aus dem 12. Jahrhundert. An und in dieser arbeiteten wir in den nächsten Tagen. So legten wir einen Graben rund um die Kirche an, hämmerten den Putz im Kircheninnenraum ab, säuberten den Dachstuhl und ließen den Putz unter brachialem Einsatz elektrischer Hämmer vom Turm der Feldsteinkirche weichen. Das tolle an letzterer Arbeit war unter anderem, dass man auf dem Gerüst (in den der Kirchturm Christomäßig schon vor Anreise eingepackt worden war) stehend einen super Blick über ganz Bittkau und auf die Elbe hatte!

Während unseres gesamten Einsatzes zeigten uns die Bittkauer immer wieder, wie sehr sie sich freuten, dass wir gekommen waren. Nicht nur, dass sie ein selbst bemaltes Plakat mit „Herzlich Willkommen“ am Kirchturm befestigt hatten, uns ständig mit allen möglichen Leckereien mästeten (ums Essen brauchten wir uns null zu kümmern) und uns zahlreich und tatkräftig bei unserem Arbeitseinsatz unterstützten, ließ uns besonders die Bürgermeisterin am Samstagabend ihrem (selbstgebranntem?!?) Schnaps nicht entkommen.

Der „verhüllte“ Bittkauer Kirchturm Nur im Fußballspiel kannten sie keine Gnade und schlugen uns mit ihrer ausgewählten Mannschaft knapp aber durchaus verdient mit 2 zu 1. An das Spiel anschließend gab es dann ein vom örtlichen Metzger perfekt zubereitetes, knusprig braun gebratenes Wildschwein, das uns netterweise vom Itzenblitz gespendet worden war. Von diesem Festmahl gestärkt konnten im Gummistiefelweitwurf besonders Helene, im 25 kg Kugelschleudern besonders Jan Gerd auch im direkten Vergleich mit geübten Bittkauern durchaus überzeugen!

„Der harte Kern“ Als weitere Highlights sollen nicht unerwähnt bleiben das gemeinsame Grillen direkt an der Elbe mit Fahrten in fünfer Gruppen in wackeligem Motorboot auf derselben, das morgendliche Einstimmen auf das Arbeiten durch Kurzgottesdienste des jungen Bittkauer Pfarrers und die Besichtigung der ehemaligen Hansestadt Tangermünde am Sonntagnachmittag. Diese ist beeindruckend schön, allerdings vor dreihundert Jahren einmal komplett abgebrannt, wofür dann eine junge Frau als mutmaßliche Brandstifterin hingerichtet wurde, was sich dann als Justizmord entpuppte. Zusammengefasst haben die Tage gezeigt: In der Sachsen-Anhaltinischen Provinz ist was los!

Alexander Reinhardt